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Ausstellungseröffnung "Du stellst meine Füße auf weiten Raum - die Kraft des Wandels" in der Galerie St. Klara

Das original MISEREOR-Hungertuch von Lilian Moreno Sánchez und Entwurfszeichnungen

Vom 17. März bis 3. April 2022 sind das originale Hungertuch und die Entwurfszeichnung auf Stoff und Papier von Lilian Moreno Sánchez in einer Ausstellung in der Galerie St. Klara zu sehen. Bei der Ausstellungseröffnung sprach die Künstlerin mit Dr. Maria Baumann, Leiterin Abteilung Kunst und Denkmalpflege des Bistums Regensburg. Lilian Moreno Sánchez erzählte darüber, wie das Werk zustandekam und was sie bei der Gestaltung geleitet hat.

v.li.: Lilian Lilian Moreno Sánchez mit Dr. Maria Baumann vor dem Hungertuch in der Galerie St. Klara (Foto: Christine Allgeyer)

Basis des Kunstwerkes ist das Röntgenbild eines gebrochenen Fußes. Die Aufnahme gehört zu einem Menschen, der bei einer Demonstration gegen die ungerechten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Santiago de Chile von der Polizei schwer verletzt worden ist. Das Bild steht stellvertretend für alle Menschen, die an allen Orten der Welt „gebrochen" und „zertreten" werden. Auf dem Tuch ebenfalls zu sehen sind jedoch Zeichen der Hoffnung. Ein Fuß bedeutet immer auch „Aufbruch" und „Bewegung". Die Künstlerin gestaltet mit starken Linien ein ethisch und ästhetisch ansprechendes Werk als Triptychon, das die radiologische Aufnahme eines zerstörten Fußes in eindringlicher Schönheit überhöht und dabei reduziert auf etwas ganz Existentielles.

(Foto: Christine Allgeyer)

Das Fastentuch besteht aus verschiedenen Elementen: aus Stoffen, die mit goldenem Faden zusammengenäht sind und mit Leinöl bearbeitet wurden. Darauf zeichnet die Künstlerin Lilian Moreno Sánchez mit Kohle und Pastell. Vergoldete Blumenornamente zieren wie die goldenen Nähte das Tuch als Zeichen der Heilung, der Solidarität und der Liebe.

Lilian Moreno Sànchez, geboren 1968 in Buin/Chile, studierte Bildende Kunst an der Universität von Chile in Santiago de Chile und kam nach ihrem Diplom durch ein DAAD-Stipendium nach Deutschland, wo sie ihre Studien an der Akademie der Bildenden Künste in München fortsetzte; seit Mitte der 90-er Jahre lebt und arbeitet sie in Süddeutschland.

Ihre Kunst durchbricht die Oberflächlichkeiten des Lebens und kreist, die Erfahrungen während der chilenischen Militärdiktatur verarbeitend, um Leid und seine Überwindung durch Solidarität. Lilian Moreno Sànchez Werke bleiben nicht bei der Passion stehen: Über aller Realität steht auch schon die Befreiung. "Eine andere Welt ist möglich", sagt die Künstlerin selbst.

Führungen:

  • Führungen für Erwachsene (1h): 24.03 und 31.03.2022, jeweils um 17:00 Uhr
  • Familien-Führungen (30 Min): 20.03. und 27.03.2022, jeweils um 14:00 Uhr und 15:00 Uhr
  • Gruppenführungen sind buchbar bei: info@keb-regensburg-stadt.de

Öffnungszeiten:

17. März - 4. April 2022 Fr./Sa./So.: 14-17 Uhr

v.li.: KJF-Direktor Michael Eibl, Dr. Thomas Rigl, Barbara Schmidt, Lilian Moreno Sànchez, Dr. Maria Baumann, Roland Prueßl, Dr. Walter Zahner (Foto: Christine Allgeyer)