Der mit dem Kochlöffel zauberte
Küchenchef der labora gGmbH Norbert Ippisch geht in den Ruhestand
Die Inklusionsfirma labora gemeinnützige GmbH ist eine 100 %ige Tochter der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V., sie wurde 2004 gegründet. Der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge Michael Eibl findet lobenden Worte für den scheidenden Küchenchef: „Norbert Ippisch hat große Verdienste beim Aufbau unserer Küche und ihrer stetigen Weiterentwicklung geleistet. Die Qualitätsstandards, die er geschaffen hat, sind ausgezeichnet. Besonders bekannt und geschätzt wird der Service seiner Küche von zahlreichen Kunden für das Catering. Immer wieder erreichten mich Anrufe von begeisterten Kunden," so Eibl.
Norbert Ippisch selbst kann die Antwort auf die Frage, was er vermissen wird gar nicht in Worte fassen. Täglich bereitet der Küchenmeister mit seinem Team in der Hauptküche im Kinderzentrum St. Vincent bis zu 1000 frische Essen für Altenheime, Schulen, Kindergärten, Wohnheime und andere Wohnformen und die Stadtkantine zu. Das Wichtigste waren für ihn die gute Zusammenarbeit, ein guter, konstruktiver und respektvoller Umgang miteinander im Team. Nur dann kann der tägliche Arbeitsaufwand mit hohen Qualitätsstandards erhalten bleiben. „Wir mussten mal mit nur zwei Personen ganze 600 Essen zubereiten – und ich erinnere mich gerne an diesen Augenblick, denn es hat dank bester Teamarbeit hervorragend geklappt," so Ippisch.
Erfahrung und Leidenschaft
1976 beginnt Norbert Ippisch mit der der Lehre zum Koch im Neuwirtshaus am Sauforst in Maxhütte-Haidhof für 1,5 Jahre. Die restliche Lehrzeit hat er im Schwabenbräu in Bad Reichenhall absolviert. Anschließend sammelte er Erfahrungen in St. Moritz, Bellinzona, Ascona, Zürich und Arosa. Danach folgen 10 Jahre in Regensburg im Parkhotel Maximilian und 10 Jahre Küchenleitung im ehemaligen Sachsenwerk. Seit 2004 arbeitet Ippisch bei der labora gGmbH. Ende des Jahres 2006 wurde die Catering-Abteilung der labora gGmbH gegründet. Seitdem leitet Norbert Ippisch dort die Cateringabteilung und kreiert gemeinsam mit seinem Team phantastische Buffets. Er ist dafür bekannt immer und überall einzuspringen, wenn Bedarf ist, sich nie zu schonen, denn am wichtigsten war und ist ihm, „dass es läuft." Doch es hätte auch ganz anders kommen können, denn Norbert Ippisch verlor bei einem Unfall im Alter von 21 Jahren ein Bein und ist seitdem auf eine Prothese angewiesen. Trotz seines Handicaps ist er in diesem äußerst herausfordernden Job ein Organisationsprofi mit Ausdauer, Herz und Leidenschaft. Kraft und Ausgleich geben ihm seine Familie und das Rennrad fahren. „Ich möchte im Ruhestand gerne mit meiner Frau reisen," so Ippisch zu seinen Zukunftsplänen im Ruhestand.
Unkompliziert Übergabe
Die Nachfolge des Küchenchefs tritt Monika Konrad an, ihr Stellvertreter ist Eugen Barykin. Beide arbeiten seit Jahren engagiert im Team mit und sind mit den Abläufen im hektischen Küchenalltag vertraut. Norbert Ippisch hat die Übergabe mit seinem Team bestens vorbereitet. Ihm ist wichtig, dass das gute Betriebsklima und die hohe Motivation erhalten bleiben – und dass eben „alles läuft".
Weiterführende Informationen:
Gemeinnützige Integrationsunternehmen wie die labora gGmbH haben die dauerhafte berufliche Integration schwerbehinderter Menschen zum Ziel. Sie beschäftigen Menschen mit Schwerbehinderung, deren Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erschwert ist, dafür aber grundsätzlich in Betracht kämen. Als Nachteilsausgleich erhalten Integrationsfirmen Finanzmittel aus der Ausgleichsabgabe, Eingliederungszuschüsse sowie Steuervorteile aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten selbstverständlich in einem Betrieb zusammen.
Text und Bild: Olga Arnstein