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„Es ist schön, wieder bei meiner Mama zu sein!“

Nach zwei Jahren in einem Kinderheim durfte Emma* wieder nach Hause. Ihre Mama und sie meistern trotz Corona-Krise das Familienleben sehr gut.

Manchmal können Kinder nicht zu Hause bleiben, weil ihre Eltern psychisch schwer belastet sind. Das war bei der zehnjährigen Emma so. Zwei Jahre lebte das Mädchen in einem Kinderheim, weil sich ihre Mutter aufgrund einer seelischen Erkrankung nicht angemessen um sie kümmern konnte. Emmas Mama habe in der Zeit der Fremdunterbringung jedoch hart an sich und ihren Problemen gearbeitet, berichtet Hermann Zumüller, Einrichtungsleiter der Sozialen Dienste Jakob Reeb. Mit diesen Diensten bietet die KJF Regensburg eine Form der Unterstützung bei allen rechtlichen, finanziellen und gesundheitlichen Fragen an. Kurz vor der Corona-Krise durfte Emma– gestützt durch entsprechende Maßnahmen – wieder zurück in ihre Familie. Und es ging trotz der außergewöhnlichen Herausforderungen gut, wie dieses Beispiel beweist.

Jede Maßnahme, die zum Wohl eines Kindes ergriffen wird, will sorgfältig abgewogen sein – sowohl die Unterbringung in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung als auch die Rückführung in die Familie. Als Emma wieder nach Hause durfte, war die bald darauffolgende Corona-Krise mit all ihren Auflagen wie Ausgangsbeschränkungen, die Schließung von Schulen, Hortanlagen und Heilpädagogischen Tagesstätten noch nicht absehbar. Bedingungen, die, sind sie nicht erfüllt, für ein Familienleben sehr belastend sein können. Doch Emma und ihre Mutter haben die „Bewährungsprobe" in diesen nicht leichten Wochen mit Bravour bestanden, wie Hermann Zumüller, der die Familie betreut, erzählt.

Hermann Zumüller (Foto: Christine Allgeyer)

Emmas Mutter hat wirklich alles getan, damit ihre Tochter wieder bei ihr leben kann. Sie hat sich Hilfe geholt und konnte sich so wieder psychisch und sozial stabilisieren. Und sie fand auch eine neue Arbeitsstelle.

Emma fühlte sich in der Jugendhilfeeinrichtung wohl, vermisste aber dennoch ihre Mama sehr und wünschte sich nichts sehnlicher als zu ihr zurückzukehren und bei ihr zu leben. Nachdem sich ihre Mutter stabilisiert hatte, planten wir die Rückführung des Mädchens in die Familie. Emma sollte – zur Entlastung ihrer Mama – täglich nach der Schule eine Heilpädagogische Tagesstätte besuchen. Dort sollte sie gefördert und betreut werden, bevor sie abends nach Hause geht. Auch eine sozialpädagogische Familienhilfe war vorgesehen.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Heilpädagogische Tagesstätte jedoch schließen. Auch die ambulante Familienhilfe kann unter den derzeitigen Bedingungen nur sehr schleppend anlaufen. Emma und ihre Mutter haben daraufhin all ihre Ressourcen aktiviert und sind über sich hinausgewachsen, damit die Rückführung trotz aller widrigen Umstände ein Erfolg wird. Das freut mich sehr!

Der Arbeitgeber von Frau G. ermöglichte seinen eigenen Kindern und den Kindern von Mitarbeiterinnen eine ganztägige Betreuung am Arbeitsplatz. Nun geht Emma mit zur Arbeitsstelle ihrer Mutter. Obwohl es bei ihnen zuhause keinen PC und keinen Drucker gibt, tut Emmas Mama alles, um ihre Tochter jede Woche mit Informationen und Arbeitsmaterialen ihrer Lehrerin zu versorgen. Am Abend nach der Arbeit geht Frau G. mit Emma die Aufgaben durch und unterstützt sie, so gut es geht, damit die Lücken in der Schule so gering wie möglich bleiben. Die KJF versucht gerade, für die Familie einen Laptop aus Spendenmitteln zu besorgen.

Emma erzählte zuletzt am Telefon, dass es ihr prima gehe und es einfach schön sei, bei ihrer Mama zu sein. Dennoch freue sie sich wieder auf die Schule. Sie möchte auch wieder in der Schule lernen und freut sich, ihre Freunde aus der Schule und die neuen Freunde aus der HPT wiederzusehen."

* Name geändert

Text: Hermann Zumüller I Isolde Hilt